Alexander Ruhe:  1922 - Das Vogel-Hochhaus.  November 2011

Ein Artikel aus der Reihe: Frankfurter Zeitungs-Archäologie

 

 

1922 war es soweit; was von den Architekten der Modernen herbeigesehnt worden war, sollte endlich Wirklichkeit werden – das erste deutsche Hochhaus sollte errichtet werden.

Die Textilfirma Fritz Vogel und Co. Hatte dem Frankfurter Architekten Fritz Voggenberger beauftragt, gegenüber der Festhalle (auf dem Dreieck, das von Theodor-Heuss-Allee und Hamburger Allee gebildet wird), ein 15-stöckiges Hochhaus zu errichten, als Bürogebäude für die, dahinter zu bauende, Textilfabrik, aber auch für Firmen, die sich der neuen Messe wegen, in Frankfurt ansiedeln wollten.

Das Haus sollte aus Stahlbeton-Säulen und im Stile des Expressionismus entstehen,

                 

 

Drei – langsam fahrende – Paternoster und drei – schnell fahrende – Aufzuganlagen sollten das Haus durchziehen. Die Paternoster sollten, gestaffelt, jeweils fünf der Etagen durchfahren, die Aufzüge von unten alle, bzw. express, nur einzelne Stockwerke anfahren. Alles war schon geregelt, es hatte sich sogar schon eine kleine Protestbewegung dagegen gebildet, da verschlang die Inflation die deutsche Währung und Voggenberger ging erst einmal nur an die Umsetzung der – niedrigen – Fabrikgebäude. Als Voggenberger 1924 dann, in jungen Jahren, er war nur 39 geworden, starb, war das das Ende des Frankfurter Hochhaus-Planes.

 

        

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