Philipp Rödel (1888-1919) war ein Gruppenführer im
etwa 150 Mann starken roten Marinesicherheitsdienst Frankfurts.
Am 31. März 1919 (zwei Tage zuvor hatte er geheiratet) schoß er bei einer
Razzia auf dem legal/illegalen Schwarz- und Hehlermarkt auf dem Börneplatz in die aufgebrachte Menge – das war nicht gut.
Seine Kameraden wurden entwaffnet, er aber wurde schwer misshandelt und von der hölzernen Ersatzbrücke in den Main gestürzt (die Alte Brücke war 1914 abgerissen worden). Sein Tod löste einen Hungeraufstand und die Plünderung der Geschäfte in der Altstadt und auf der Zeil aus, die tagelange Straßenkämpfe mit der Matrosengarde Hermann Stickelmanns zur Folge hatten. Mit insgesamt 30 Toten, war der Tod durch Frankfurt galoppiert, wie eine französische Zeitung schrieb. Rödels Leiche wurde nicht gefunden, so dass man am 10.April ohne diese einen Trauerzug durch die ganze Stadt veranstaltete. Rödels Frau, seine Eltern und Verwandten wurden in ein Auto gesetzt und nahmen daran teil. Am Tatort, der hölzernen Brücke, warf der Matrosenführer Groenke einen Kranz in den Main, so das der Matrose eine Seebestattung erhalten hatte.
Erst am 23.April fand man seinen Leichnam am Wehr
(heute Licht und Luftbad).
Er wurde unter militärischen Ehren am 28.April 1919
auf dem Ehrenhain des Frankfurter Hauptfriedhofs beerdigt. Ein langer,
militärischer Beerdigungszug war von Polizeipräsidium (am Platz der Republik,
das Hauptquartier der Matrosengarde) zum Friedhof gezogen. Drei Gewehrsalven
wurden über den Gräbern (Rödels und des Infanteristen Colmus) abgefeuert. Stickelmann sprach am Grab. Er gelobte
Rödel in Erinnerung zu behalten und ihm nachzueifern.
Das Grab liegt 20-30 Meter südlich des
Ehrenmals. Es liegt in der ersten Reihe am Weg, drei Meter von einer Birke
entfernt.