Alexander Ruhe: Frankfurts erster Erntewagen 1817. August 2019

Ein Unterartikel aus der Reihe: Frankfurter Zeitungs-Archäologie

Nach der verheerenden Hungersnot von 1816/17, schlimmer als alles, was die Frankfurter bei den späteren Nöten 1846-48 oder auch nach dem ersten oder dem zweiten Weltkrieg haben erleben müssen, wurde am 07.Juli 1817 endlich wieder ein gut gefüllter Erntewagen in die Stadt eingebracht.

Dessen Besitzer, der Wirt des Gasthauses zu Riesen (Albusgasse 3) Schmidt, der seinen Freunden und den Erntehelfern auch gleich ein Gastmahl ausrichtete, stiftete diesen Wagen dem Waisenhaus. Die Frankfurter Schuljugend stand Spalier, die Glocken läuteten und jeder Wachsoldat, an dem der Wagen vorbeifuhr, nahm Haltung an. Der von Musik begleitete Wagen war beschriftet mit: "Dies geschieht Gott zu ehren, weil er uns reichlich will ernähren!" und: "An Gottes Segen ist alles gelegen".

Der Pfarrer der Katharinenkirche Friedrich ("Doppeldoktor Friedrich") hielt eine "Rede voll Salbung", in der er sagte, man habe mit Tränen gesät und ernte jetzt mit Freuden.

 

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