Alexander Ruhe: Brustvergrößerung Anno 1910 – Werbekrieg im Annoncen-Teil. Juni 2012

Ein Artikel aus der Reihe: Frankfurter Zeitungs-Archäologie

 

Wer schön sein will muss leiden – und zahlen ! Das war anscheinend früher auch schon nicht anders. Anders als heute wollte die Leute aber nicht schlanker werden, sondern im Gegenteil, nicht mehr so mager sein, aber auch dafür gab es Pillen.

Ganz besonders umkämpft war in den Jahren 1908 bis 1912 der Markt für die Vergrößerung der weiblichen Brust. In den redaktionellen Teil der Zeitungen brachte es dieses Thema zwar noch nicht, dafür aber wurde im Anzeigenteil eine Werbeschlacht geführt.

  

                      

          

 

                

 

             

 

  

    

Von überall her konnte also die Frau Pillen , Pulver und Wässerchen  beziehen und das für teuer Geld; für den Preis einer Flasche "Pilules Orientales" zum Beispiel, hätte sich Frau auch ein Paar Damen-Schnürstiefel oder drei Schallplatten kaufen können. Eher auf die Mechanik schien man hier in Frankfurt zu setzen, wo ein Zentrum der Saugapparate-Produktion zu sein schien.

       

 

Aber 1912 schlug Paris zurück.

 

 

Danach schien die Sache geklärt zu sein, denn ab dem Herbst 1912 tauchen derlei Anzeigen nicht mehr auf, zumindest in den Frankfurter Zeitungen nicht mehr.  Vielleicht musste jetzt aber auch wieder einfach Seife zum Schönwerden reichen.

 

Eine Alternative zu irgend welchen Mittelchen war natürlich auch schon damals: Sport! Für die Dame selbstverständlich voll bekleidet in der Wohnung.

 

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